Ein in Vergessenheit geratenes Handwerk, ob Mühlenbau oder Betrieb, die Mühle selbst war ein komplizierter Mechanismus und ein gefährlicher Arbeitsplatz zugleich. Heute muten diese Hinterlassenschaften der Geschichte fremd und faszinierend zugleich an, in jedem Fall nötigen sie dem Betrachter Respekt ab für die kunstvolle Gestaltung und das dazu erforderliche Wissen für die Konzeption und Realisierung.
Mühlen im allgemeinen entstanden oft als Teil eines bäuerlichen Betriebes, und stellten so eine Mehrwertdienstleistung des Bauern dar, ob für den Eigennutz oder in Lohnarbeit für andere Auftraggeber.
Von der Wasserkraft, die dem Antrieb diente, bis hin zur Transmission, die die erzeugte Energie an die angeschlossenen Maschinen, Mahlstöcke, Hubeinrichtungen und Sortier-und Filtereinrichtungen, über Wellen und Laufräder – aus Metall und Holz – verteilte, wurde alles wohl überdacht und installiert.
Die Mühle besteht - wie kaum ein anderer Arbeitsplatz - im Wesentlichen aus Holz, Metall und Stein, untergebracht in einer funktionalen Architektur mit Deckendurchbrüchen für Trichter und lederne Transmissionsriemen, die in der Regel frei durch die Etagen des Mühlengebäudes verliefen.
Das hölzerne Rohrleitungssystem verbindet alle diese Einrichtungen sinnbringend miteinander, und bleibt doch ein Kunstwerk in Form und Gestaltung für sich.